Geschichte


Mit Gründung der Reichsbank wurde die Reichsbankstelle Halle am 1. Januar 1876 die Nachfolgerin der selbstständigen Bankkommandite der preußischen Bank am hiesigen Bankplatz.

Nur wenige Jahre nach der Aufnahme ihrer Ge¬schäfte tat die Reichsbank in einem Schreiben vom 18. Dezember 1877 an den Magistrat der Stadt Halle die Absicht kund, in der Königstraße ein neues Bankgebäude errichten zu wollen.Dafür war in der gerade entstehenden „Königsvorstadt“ von den Franckeschen Stiftungen ein Stück Garten angekauft worden.

Nach der Genehmigung der Pläne durch die Polizeiverwaltung konnte bereits im April 1878 mit dem Bau begonnen werden –trotz „höchst ungünstigen Wetters“.‘ Die Pläne des Gebäudes hatte der Königliche Landbaumeister v. T(h)iedemann im Stile der norddeutschen Back-steinarchitektur erstellt, mit einer großen Wohnung für den Vorstandsbeamten.


Am 22. September 1879 konnte die Reichsbankstelle Halle unter Leitung des kaiserlichen Bankdirektors Bielefeldt als erstem Vorstandsbeamten die Geschäfte in ihren neuen Diensträumen in der Königstraße 40a (später 89) aufnehmen,‘ der zwischenzeitlichen Rudolf-Breitscheid-Straße 89 und heutigen Straße An der Waisenhausmauer 12.


Mit den wichtigsten Braunkohleförderungsstätten sowie der chemischen Großindustrie (Leunawerk, Bitterfeld, Wolfen, Eisleben) bot das industrielle Hinterland sowie der Maschinenbau in der Stadt selbst die Basis dazu. Die starke Industrialisierung des halleschen Bezirks brachte sowohl eine Ausdehnung des Geldumsatzes als auch einen weiteren Bedeutungszuwachs des Wechseldiskontgeschäfts mit sich. Halle hatte schließlich in den zwanziger Jahren, als ab 1921 auch die Großbanken hier Filialen eröffneten, mit rund 30 Bankinstituten eine ausgesprochen hohe Dichte an Bankdienstleistungen bezogen auf die Zahl der Einwohner aufzuweisen.


Während der gesamten zwanziger Jahre galten erhöhte Sicherheitsvorschriften für den Bankbetrieb, da im Land vermehrt Überfälle zu beklagen waren. Während des Zweiten Weltkriegs standen andere Sicherheitsaspekte im Mittelpunkt, etwa der Einbau von Luftschutzräumen, mit dem 1941 begonnen wurde. Für den Fall von Bombentreffern wurden schließlich nicht nur verstärkt Tresoreinlagerungen angeordnet, sondern die Beamten mussten auch Durchschriften wichtiger Dokumente mit nach Hause nehmen.


Nach Ende des Krieges wurde bereits im Juni 1945, noch unter der amerikanischen Militärregierung, allmählich der Giroüberweisungsverkehr wieder aufgenommen. Friedrich Mey, bereits in der Kriegszeit einer der Vorstandsbeamten, wurde von der Militärregierung zum Reichsbankdirektor und ersten Vorstandsbeamten der Reichsbankstelle Halle ernannt, deren Gebäude von Kriegsschäden verschont geblieben war.

Mit Beginn der sowjetischen Besatzung kam es in Halle – wie in der gesamten sowjetisch besetzten Zone – zur vorübergehenden Schließung aller Banken. Endgültig ereilte die Reichsbankstelle dieses Schicksal am 29. September 1945, als anlässlich ihrer Schließung alle Aktiva und Passiva an die „Bank der Provinz Sachsen“, die Ihre Geschäftsstelle im Reichsbankgebäude hatte, übergeben wurden.


1947 erfolgte die Um¬benennung in „Deutsche Emissions- und Girobank“. Am 20. Juli 1948 wurde die „Deutsche Notenbank“ gegründet. am 31. Oktober 1951 übernahm die „Staatsbank der DDR“ ihre Geschäfte, die bis zuletzt ihren Sitz im ehemaligen Reichsbankgebäude hatte.


Am 31. Oktober 1951 übernahm die „Staatsbank der DDR“ ihre Geschäfte, die bis zuletzt ihren Sitz im ehemaligen Reichsbankgebäude hatte.


Als im Mai 1990 die Delegation der Deutschen Bundesbank in Halle eintraf, um dort die Örtlichkeiten zur Unterbringung einer Bundesbankfiliale zu prüfen, fand sie zum einen ein äußerlich nicht mehr sehr ansprechendes Gebäude vor – es erinnerte eher an einen „verrußten Lokschuppen“, denn an eine Bank –, und auch das Innere ließ kaum auf eine Bank schließen.‘

Zudem wurde das Gebäude zu diesem Zeitpunkt nicht nur von der Bezirkszentralbank (der Teil der ehemaligen Staatsbank, der nach Ausgliederung der Geschäftsbankfunktionen in die Deutsche Kreditbank verblieben war) genutzt, sondern auch noch von der Deutschen Außenhandelsbank und einem für die Sicherheitseinrichtungen und Geldautomaten der Staatsbankfilialen zuständigen Wachdienst sowie einer kleinen Filiale der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank.

Die notwendigen Umbaumaßnahmen fanden bei laufendem Betrieb der Bezirkszentralbank statt – innerhalb von gut fünf Wochen mussten umfangreiche Umbau- und Renovierungsmaßnahmen in den Bereichen Kundenhalle/Buchhaltung und im Tresor- und Geldbearbeitungstrakt durchgeführt werden. Trotz des enormen Zeitdrucks ebenfalls erneuert wurden Elektro-, Kommunikations- und Sicherungstechnik. Die Neumöblierung für insgesamt rund 60 Arbeitsplätze war ebenfalls rechtzeitig erfolgt.


Im Herzen der Stadt Halle an der Saale befindet sich der Geschäftssitz der Bankimmobilien Vertriebsgesellschaft mbH.

Nach der Wende ging die Immobilie in den Besitz der Deutschen Bundesbank. Im Zuge der Schließung zahlreicher Außenstellen wurde diese herrliche und repräsentative Immobilie im März 2007 an uns verkauft und schließlich im September 2007 von uns bezogen.